Als wir heute Morgen aufwachen, schauen wir auf unserem Balkon kurz ums Eck...und sehen den Teide im Licht der gerade aufgehenden Sonne. Welch ein Anblick. So starten wir über die Nordautobahn TF-5 in Richtung La Laguna und weiter ins Anagagebirge. Da hier fast jeden tag dicke Wolken hängen, wollen wir das tolle Wetter nutzen, um das Anagagebirge bei Sonnen zu erleben. Das haben allerdings auch die gefühlt halbe Inselbevölkerung bzw. die Touristen im Sinn. Einen ersten Fotostopp machen wir am Mirador de Jardina. Hier haben wir einen genialen Blick auf La Laguna, den Nordflughafen und natürlich - El Teide. Einen ähnlichen Ausblick haben wir am nächsten Stopp am Mirador Pico del Inglés. An den Aussichtspunkten ist es schon schwierig kurz zu halten, weil alles mit Mietwagen belegt ist. Welch ein Kontrast zu El Hierro. Dann fahren wir weiter nach Taborno zum "Matterhorn" Teneriffas. Als wir dort ankommen, kann man auch nicht (mehr) parken aber der Roque Taborno hat es eh gerade vorgezogen, sich in Wolken zu hüllen. Also fahren wir weiter nach Las Carboneras, wo wir Roque Taborno dann fast ohne Wolken erblicken. Die Straße führt noch ein paar Kilometer weiter bis zum Höhlendorf Chinamada. Hier ist es dann schon deutlich ruhiger und wir starten zu einer kurzen Wanderung zum Mirador Aguaide. Vorbei an einigen Höhlenhäusern geht der Weg zu einer kleinen Aussichtskanzel, von der man tief hinunter zur Küste blicken kann und man in westlicher Richtung auch die Punta del Hidalgo mit dem futuristischen Leuchtturm sehen kann. Nach der kurzen Runde fahren wir dann hinunter zur Küste nach Taganana und weiter nach Benijo. Eigentlich wollten wir hier nur mal wieder die wilde Küstenszenerie erleben und hinunter zur Playa Benijo schauen. Aber wie eingangs erwähnt, das wollten heute viele Leute. Dass wir an den beiden Stränden hier kaum durchkommen, war zu erwarten. Aber in Benijo war dann das totale Chaos, wo wir ca. 30 Minuten gebraucht haben, um wieder aus dem kleinen Weiler herauszukommen. Nach diesem "Erlebnis" fahren wir dann zurück über San Andres, wo wir hinauf in Richtung Playa Las Gaviotas fahren, um von oben auf den bekanntesten Strand der Insel - dem Playa de Las Teresitas - zu schauen. Dann neigt sich der Tag dem Ende entgegen und wir fahren über Santa Cruz wieder zurück in unsere Unterkunft bei La Matanza. 

Heute soll es nun endlich nach oben gehen - nach oben in die Cañadas del Teide. So fahren wir über La Orotava und Aguamansa hinauf. Nach einem Fotostopp an der Margarita de Piedra (oder auch Rosa de Piedra) geht es dann durch den Kiefernwald immer weiter nach oben. In El Portillo angekommen finden wir glücklicherweise schnell einen Parkplatz direkt am dortigen Besucherzentrum. Wir haben uns heute für eine leichte Schnuppertour hier oben entschieden. Der Weg biegt direkt am Centro de Visitantes ab und verläuft mit sehr guten Markierungen durch die Hochebene der Cañadas. Wir steuern  direkt auf La Fortaleza zu (... nicht nur auf la Gomera gibt es einen Fels dieses Namens, sondern auch hier). Während der gesamten Wanderung haben wir den mächtigen Kegel von El Teide (3.718m) im Blick. Auch haben wir hier oben tolles Wetter, denn die Temperatur hier in ca. 2.150m Höhe liegt über 20°C und es ist fast windstill, was hier nicht immer der Fall ist. Nach ca. einer Stunde Gehzeit biegen wir auf einen schmalen Aufstiegsweg ein, welcher uns in einem kurzen Aufstieg hinauf zur kleinen Kapelle am Cruz de Frejel bringt. Hier machen wir eine Pause und genießen den tollen Ausblick auf den Teide und die weite Ebene. Dann geht es auf gleichem Weg zurück. Anschließend fahren wir entlang der Cañadasstraße bis nach Boca Tauce, von wo aus wir die Abfahrt hinunter nach Chio nehmen. Hier wechselt die Szenerie von anfangs vulkanisch geprägter Landschaft später zu Kiefernwäldern. Am Horizont sehen wir, leider nur ziemlich im Dunst, La Gomera und La Palma. Dann fahren wir via Santiago del Teide, Erjos und Icod de Los Vinos wieder zurück in den Norden. Ab Puerto de la Cruz verstärkt sich der Dunst und nachdem wir heute in den Bergen tolles Wetter hatten, ist es bei La Matanza doch sehr neblig. Bevor wir in die San Diego Apartments zurückkehren, fahren wir noch die Serpentinenstrecke nach El Caletón hinunter. Allerdings ist nicht nur die Straße hier herunter rustikal sondern auch die Häuser unten an der kleinen Landzunge. 

Nachdem wir bereits gestern in den Cañadas del Teide zum Wandern waren, wollen wir nun heute ganz hoch hinauf. Bereits vorab haben wir online Tickets gebucht (Tageskasse gibt es hier nicht mehr) und haben dafür ein Zeitfenster ab 13:00 Uhr gewählt. So können wir den Vormittag für eine aussichtsreiche Auffahrt ins Teidegebiet über La Esperanza nutzen. Diese Strecke ist von allen Auffahrten in die Cañadas die aussichtsreichste. Immer wieder halten wir an verschiedenen Miradores an, um das einzigartige Panorama in das Orotavatal und den Teidegipfel zu genießen. Die Fahrt geht durch üppige Kiefernwälder, bis wir schließlich die Baumgrenze überschreiten und die Landschaft vulkanisch geprägt ist. Vorbei an den schneeweißen Observatorien bei Izaña kommen wir dann an der Talstation der Teleferico del Teide an. Trotz der vielen Besucher finden wir schnell einen Parkplatz und können ohne Wartezeit mit der nächsten Gondel nach oben fahren. In acht Minuten geht es von ca. 2.356m hinauf auf 3.555m zur Bergstation. Während wir bei diesem tollen Wetter unten bei 24°C gestartet sind, erwarten uns oben frische 0°C. Da aber keine Wolke am Himmel ist, strahlt die Sonne intensiv, so dass wir bei fast Windstille nur ein leichtes t-Shirt brauchen - einfach nur genial. Allerdings merkt man schon die Höhe und man atmet schon etwas schneller bei der dünnen Höhenluft. Oben machen wir die kurze Wanderung zum Mirador oberhalb des Seitenkrater des Pico Viejo. Teilweise riecht es noch intensiv nach Schwefel und am Gipfel sieht man auch ab und zu ein paar Rauchschwaden aufsteigen. Ein Zeichen, dass der Teide nur schläft und noch nicht erloschen ist. Für den Aufstieg zum Kraterrand braucht man noch eine extra Permiso, so dass wir uns mit dem aussichtsreichen Panoramaweg begnügen. Nach einer Stunde auf dem Gipfel geht es dann wieder nach unten. Zur Abfahrt nutzen wir die Strecke über Aguamansa und La Orotava zurück nach La Matanza. 

Heute ist wieder Wandertag. Nachdem wir uns vorab schon die Tickets, welche man zum Betreten des Barrancos benötigt, online gesichert haben, starten wir heute etwas früher, da wir ja in den Süden der Insel müssen. Wir nehmen die Westroute via Icod de los Vinos und Santiago del Teide und kommen ca. 30 Minuten vor unserer gebuchten Einlasszeit in Adeje an. In einem Parkhaus unterhalb des Eingangstores parken wir und gehen die Calle de Molinos noch ein steiles Stück nach oben, bis wir am Kassenhäuschen stehen. Nach Check der Registrierung bekommen wir nochmal ein paar Sicherheitsinstruktionen und den obligaorischen Helm verpasst...und dann geht es los. Die Helmpflicht besteht, da hier eine hohe Steinschlaggefahr besteht und es leider auch schon einige Todesopfer im Barranco gegeben hat. Auf gut markierten Weg gehen wir immer weiter in die imposante Schlucht hinein. Anfangs ist sie noch etwas weiter, so dass wir bei intensiver Sonneneinstrahlung wandern. Später verengt sich die Schlucht immer weiter, so dass es angenehm schattig ist. Nach einer reichlichen Stunde Gehweg erreichen wir das Ende des Tales, wo sich eine Cascata - ein Wasserfall - befindet. Übermäßig viel Wasser hat der nicht zu bieten aber der Wanderweg hierher ist schon ein tolles Erlebnis. Zurück geht es dann auf der gleichen Route und wir erreichen so ziemlich genau nach drei Stunden wieder das Eingangsgatter in Adeje. Via Südautobahn fahren wir dann nach Las Galletas und weiter über Los Abrigos zur de la Playa Tejita, wo wir unterhalb der Montaña Roja einen Badestopp einlegen. Nachdem das Thermometer inzwischen 30°C anzeigt, war das auch notwendig ;-) Dann fahren wir weiter auf der Südautobahn nach San Miguel de Tajao, wo wir im dortigen Fischrestaurant "Delicias del Mar" sehr gut und bodenständig leckere Chopitos, Calamares und andere leckere Dinge essen. Dann geht es wieder zurück ins Quartier nach La Matanza. 

Nachdem wir gestern zum Wandern waren, lassen wir es heute ruhiger angehen. Wir sind im Nordwesten von Teneriffa unterwegs. Bevor wir zur eigentliche Rundfahrt starten, machen wir noch einen Abstecher zum nahen Mesón El Monasterio bei Los Rejalejos. Abgesehen davon, dass das alte Kloster sehr fotogen ist, ist es unser Ziel, da es hier leckeres dunkles Brot gibt, welches wir hier erstehen. Dann geht es auf der TF-5 via Icod de los Vinos zur Playa de San Marco unterhalb von Icod. Hier ist eine nette Badebucht, allerdings wie leider viele Strände hier, mit Hotelbauten aus den 70-ziger Jahren ziemlich verunstaltet. Daher fahren wir weiter uns nur wenige Kilometer entfernte Garachico. Hier bummeln wir durch das Centro historico und sehen viele alte geschichtsträchtige Häuser und Kirchen. Der Ort ist wirklich sehr sehenswert und lohnt auf alle Fälle einen Besuch. Weiter entlang der Nordküste fahren wir nach Los Silos bzw. zum Küstenort Puertito de los Silos. Hier gibt es mit den Charco Los Chochos ein paar Naturschwimmbecken. Sehenswert ist ebenfalls ein hier aufgestelltes 17m langes Walskelett. Dann war unser Plan, mal wieder zum Westzipfel der Insel - der Punta del Teno - zu fahren. Nachdem wir an mehreren Hinweisschildern vorbeigefahren sind, welche alle "Abierto" signalisierten, standen wir dann letztendlich doch vor einer geschlossenen Schranke und es hieß "Cerrado". Also wieder umgedreht und anschließend bummeln wir durch den historischen Ortskern von Buenavista del Norte. An der Plaza genehmigen wir uns erst einmal einen Cortado con leche leche, d.h. Espresso mit gezuckerter Kondensmilch und zusätzlichem Milchschaum on top. Dann fahren wir die kurvenreiche Straße hinauf nach El Palmar und weiter ins Tenogebirge. Am Mirador Altos de Baracán machen wir einen Fotostopp, denn die Aussicht nach beiden Seiten ist einfach genial. Auf der einen Seite schauen wir zurück ins Tal bis Buenavista del Norte, auf der anderen Seite fällt der Blick in die mächtige Mascaschlucht und als Zugabe gibt es noch La Gomera am Horizont. Die Fahrt geht nun weiter zu einem der touristischen Hotspots Teneriffa - nach Masca. Bevor wir hinunter nach Masca fahren, legen wir noch einen Fotostopp am Mirador La Cruz de Hilda ein. Dass wir in Masca einen Parkplatz ergattern, hatten wir bereits im Voraus abgeschrieben und so fahren wir die enge und kurvenreiche Strecke zuerst nach unten und auf der anderen Seite wieder hinauf. Auch, wenn man hier sehr vorsichtig fahren muss, erleben wir hier wieder, dass einige Touristen so ängstlich sind, dass sie besser kein Auto mieten sollten oder zumindest nicht solche etwas anspruchsvolleren Strecken fahren sollten. Dann erreichen wir Santiago del Teide und fahren von hier wieder zurück in unser Quartier. 

So langsam aber sicher neigt sich unser langer Aufenthalt auf den Kanaren dem Ende entgegen. So wollen wir heute nochmals Wandern und haben abermals die Cañadas als Ziel. Da wir die Menschenmassen dieser Tage hier oben schon erlebt haben, stellen wir uns in aller Frühe den Wecker und sind bereits um 09:00 Uhr am Startpunkt unserer Wanderung - den Roque Garcia. Nur wenige Autos parken schon vor uns und als wir auf den kleinen Mirador hinaufklettern, sind wir ganz alleine. Damit hat es sich gelohnt, so früh da zu sein. Der Teidegipfel zeigt sich wolkenlos und wir haben wieder geniales Wetter hier oben. Es ist total windstill und das Autothermometer zeigte am Ausgangspunkt 19°C an. Für 2.300m Höhe ist das einfach nur sensationell. So starten wir bei besten Bedingungen die Runde um die markanten Felsen in der Ucanca-Ebene. Wir umrunden die Felsengruppe und steigen dann in die Ucanca-Ebene hinab, wo wir die Felsformation El Catedral vor uns sehen, welche wirklich die Form einer großen Kathedrale hat. Während der gesamten Runde haben wir den Teidegipfel und die Randeberge der Cañadas im Blick. Die markanten Gipfel des Guajara und des Sombrero de Chasna stechen da besonders heraus. Je näher wir dem Endpunkt unserer Rundtour kommen, desto mehr Menschen kommen uns entgegen. Weniger Wanderer sondern immer mehr "Flip-Flop-Touristen", welche nur mal für ein schnelles Instagram-Foto drei Schritte abwärts gehen. Als wir zurück am Parkplatz ankommen, ist dort schon wieder die Hölle los und alles ist voller Menschen, Busse und parkende Autos. Das ist halt die große Diskrepanz von Teneriffa - atemberaubende Landschaften und Natur aber an den besonders schönen Stellen sind tausende von Touristen. Ja, auch wir sind ja solche und daher leider auch Teil des Problems. Aufgrund des Andrangs haben wir mit unserer frühen Anreise alles richtig gemacht, denn die Tour ist gemütlich und einfach nur phantastisch. Dann fahren wir über Boca Tauce und Vilaflor hinunter in den Süden, wo wir wie vorgestern den Nachmittag in der Sonne an der Playa de la Tejita bei angenehmen 27°C verbringen. Als wir am Abend zurück in den Inselnorden kommen, ist es ab dem Nordflughafen plötzlich stark bewölkt und nur zum Sunset lugt die Sonne ganz schmal unter den Wolken hervor. 

Heute ist eigentlich unser letzter voller Tag unseres langen Aufenhalts auf den Kanaren. Da es im Norden wolkig ist, lassen wir es nochmals ruhig angehen und fahren in den sonnigen Süden. Nach einem kurzen Versorgungsstopp im Mesón del Monasterio (...hier gibt es das leckerste Brot auf ganz Teneriffa) fahren wir dann in Richtung Westen, um über Icod und Santiago del Teide in den Süden zu gelangen. Nachdem wir im Westen durch den Regen gefahren sind, reißt hinter Santiago der Himmel auf und die Sonnen lacht vom Himmel. Dann machen wir einen Badestopp an der Playa de la Tejita. Leider ist es zwar sonnig aber auch recht windig, so dass wir nach zwei Stunden wieder starten - wir müssen ja noch Koffer packen. Da uns die Cañadas faszinieren, wählen wir für die Rückfahrt nochmals die Tour durch das Teidegebiet. Am Abend ist es dann auch im Norden wieder sonniger, so dass wir den letzten Abend auf der Terrasse genießen.